Beweglich bleiben
Die körperliche Beweglichkeit ist nicht nur eine Frage der körperlichen Fitness, sondern auch eine Frage der Bewegungsmuster, die sich in unserem Gehirn entwickelt haben.
Wollen Sie dies gleich testen? Unten an der Seite finden Sie eine Anleitung dazu.
Ich selbst praktiziere seit längerer Zeit Übungen, die Thomas Hanna – er ist ein Schüler von Moshe Feldenkrais — entwickelt hat. Sie helfen dem Gehirn, angelernte einschränkende Bewegungsmuster durch Bewegungsabläufe zu ersetzen, die einen optimalen Bewegungsspielraum ermöglichen. Folgende Muskelgruppen werden bei diesen Übungen einbezogen: Die Streckmuskeln des Rückens, die Beugemuskeln des Bauchs, die Taillenmuskeln, die an der Rumpfdrehung beteiligten Muskeln, die Muskeln der Hüftgelenke und der Beine, die Muskeln des Nackens und der Schulter und die an der Atmung beteiligten Muskeln.
Ich zeige Ihnen die Übungen — insgesamt acht — je eine pro Übungseinheit, die 30–40 Minuten dauert. Die zu übenden Bewegungsabläufe sind einfach und benötigen nur einen durchschnittlichen Krafteinsatz. Meistens liegt man auf dem Boden, sei es auf dem Rücken oder auf dem Bauch. Eine Übungseinheit, die 20 Minuten dauert, fasst sämtliche wichtigen Bewegungsabläufe zusammen. Sie ist quasi die Essenz aller Übungen und dient dazu, bei regelmässiger Anwendung die neu gewonnene Beweglichkeit zu stabilisieren und zu erhalten.
Ich gebe Ihnen schriftliche Unterlagen mit nach Hause, ebenso eine von mir erstellte CD, auf welcher Sie für jede einzelne Übung angeleitet werden, so dass sie ganz entspannt zu Hause die Bewegungsabläufe durchführen können. Nach ein paar Wochen, in denen Sie die Übungen mind. 2x pro Woche ausgeführt haben, werden Sie bemerken, dass sich Ihre Körperhaltung beim Gehen, Sitzen, und Liegen zu ändern beginnt. Das entspannte Ausführen der Übungen tut auch der Seele gut.
Führen Sie folgende Übung aus. Sie werden erleben, wie wichtig die Rolle des Gehirns für die Beweglichkeit ist. Stellen Sie sich mit leicht gespreizten Beinen gerade hin und strecken einen Arm möglichst waagrecht zur Seite aus. Dann drehen Sie den Oberkörper, ohne die Beine zu bewegen, zusammen mit dem ausgestreckten Arm nach rechts hinten. Drehen Sie den Oberkörper und den Arm so weit wie es geht und merken sich die Stelle im Raum (z. B. an der Wand), auf die lhre ausgestreckte Hand zeigt. Die meisten Menschen spüren an dieser Stelle ein Ziehen oder einen Schmerz, der signalisiert, dass es weiter nicht geht. Nun drehen Sie sich wieder zurück in die Ausgangsposition, schließen die Augen und stellen sich vor, dass Sie den Arm wieder nach rechts hinten bewegen, aber diesmal ohne ihn wirklich zu bewegen. Sie führen diesmal die Bewegung nur mental aus. Sie bewegen den Arm in der Fantasie. Wenn Sie mit ihrer Fantasie an den „Endpunkt” vom ersten realen Durchgang gekommen sind, dann stellen Sie sich vor, Sie würden den Arm doch noch etwas weiter bewegen. Und dann stellen Sie sich vor, dass Sie den Arm sogar noch ein paar Zentimeter oder Millimeter weiter bewegen können. Jetzt öffnen Sie die Augen und bewegen wie zu Beginn den realen Arm von der Ausgangsposition aus so weit wie möglich nach rechts hinten. Vergleichen Sie anhand der gemerkten Stelle im Raum: Wie weit kommen Sie beim zweiten realen Durchgang?